Notfälle Unter der Telefonnummer 0906 / 4156 sind wir auch im Notfall immer für Sie da. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir aus organisatorischen und medizinischen Gründen Notfälle nur in eingeschränktem Maße als Hausbesuch versorgen können. Diese Einschränkung betrifft nicht die Notfallbehandlung in der Tierarztpraxis am Schellenberg, Benno-Benedicter-Straße 47, 86609 Donauwörth. Nützliche Tipps für Ihr richtiges Verhalten im Notfall und die Erstversorgung ihrer Tiere erhalten sie hier: |
Bewahren Sie Ruhe und behalten Sie den Überblick!
In
Notfallsituationen fällt es dem Besitzer oder Finder eines verletzten
Tieres oft schwer, ruhig zu bleiben und einen Überblick über die
Situation zu behalten. Dabei können insbesondere in schwerwiegenden Fällen
rechtzeitig ergriffene und korrekt durchgeführte Erste-Hilfe-Maßnahmen
lebensrettend sein. Hierbei
ist es hilfreich, sich an ein vorgegebenes Schema zu halten, das sog.
ABC der Wiederbelebung: „A“
steht dabei für „Atemwege
freihalten“: Schwerverletzte
Tiere verlieren häufig das Bewusstsein und erbrechen gleichzeitig. Um
zu verhindern, dass das Tier an seinem Erbrochenen erstickt, muss das
Maul so weit wie möglich geöffnet werden. Dabei streckt man am besten
den Kopf des Tieres, um bis zum Rachen sehen zu können. Dann entfernt
man Erbrochenes, Schleim und geronnenes Blut mit der Hand. Auch
Fremdkörper in der Maulhöhle können die Atmung behindern und sollten
schnellstmöglich entfernt werden. Bewusstlose
Patienten sollten anschließend in die stabile Seitenlage
gebracht werden: Dazu
legen Sie das Tier auf die rechte Seite, strecken seinen Kopf etwas nach
vorne, öffnen leicht den Fang und ziehen vorsichtig die Zunge seitlich
heraus. „B“
steht für Beatmung bei Atemstillstand: Liegt
ein Atemstillstand vor, so muss schnellstmöglich eine
„Mund-zu-Nase-Beatmung“ durchgeführt werden. Dazu
wird der Kopf des Tieres gestreckt und die Zunge nach Möglichkeit
vorgezogen und zwischen die Schneidezähne des Tieres geklemmt. Die
Lefzen müssen geschlossen bleiben, damit die eingeblasene Luft nicht
gleich wieder durch die Maulhöhle ausströmen kann. Am besten umschließt
man hierzu mit beiden Händen das Maul des Hundes. Bei
kleineren Hunden, Katzen und Heimtieren werden Nase und Mund
gleichzeitig beatmet. Dazu
bläst der Spender seine Ausatmungsluft in die Nasenlöcher bzw. Nasen-
und Maulöffnung des Tieres. Gleichzeitig muss durch Beobachtung der
Brustkorbbewegungen kontrolliert werden, ob die Luft tatsächlich zu
einer Beatmung der Lunge führt. Vorsicht
bei kleinen Tieren: für diese ist nur eine geringe Luftmenge zur
Beatmung erforderlich. Die Gefahr einer Überblähung der Lungen (bis
hin zum Lungenriss) ist hierbei relativ groß. Dieser
Vorgang wird solange alle 2 bis 3 Sekunden wiederholt, bis das Tier von
alleine wieder atmet. „C“
steht für „Aufrechterhaltung der
Kreislauffunktionen (englisch: circulation)“: Stellt
man bei einem Tier aufgrund fehlenden Pulses und fehlender Herztöne
einen Herzstillstand fest, so kann eine sog. äußere Herzmassage
durchgeführt werden. Diese ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn die
Herztätigkeit erst vor kurzem (wenige Minuten) ausgesetzt hat. Hierbei
lagert man größere Hunde am besten halbseitlich auf der rechten Seite
und stabilisiert diese Lagerung durch eine unter den Brustkorb gelegte
Decke, Jacke oder Ähnliches. Anschließend
legen Rechtshänder die linke Hand flach auf die linke Brustkorb
Handballen der rechten Hand auf die linke Hand auf und führt mit dem
rechten Handballen 10-15 kurze Stöße auf die linke Hand aus. Es folgt
eine ebenso lange Pause, nach der wieder eine Salve von 10-15
Kompressionen durchgeführt wird. WICHTIG:
Alle 3 bis 5
Massagesalven muss einmal künstlich beatmet werden!
Zwischendurch müssen Puls und Herztätigkeit
kontrolliert werden. Bei
sehr kleinen Hunden und Katzen kann es sinnvoller sein, mit einer Hand
(links bei Rechtshändern) den Brustkorb des Tieres zu umfassen und mit
dem Daumen der anderen Hand die Kompressionen auf die Herzregion auszuführen. Es
ist bei diesem Schema wichtig, die Reihenfolge der genannten Maßnahmen
(A-B-C) einzuhalten, da jeder Schritt auf dem vorhergehenden aufbaut. Künstliche
Beatmung und Herzmassage können wie beschrieben gleichzeitig durchgeführt
werden. Sind
Herz- bzw. Atemstillstand erst kürzlich eingetreten, so sollte man
mindestens 15 Minuten lang mit den Wiederbelebungsversuchen fortfahren.
Hierbei
muss man zunächst zwischen offenen und geschlossenen
Wunden unterscheiden.
a)
geschlossene
Wunden: Geschlossene
Wunden sind häufig auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Beispiele
können geschlossene Knochenbrüche, ausgerenkte Gelenke oder Bänderrisse
sein, aber auch Zwerchfellrisse und andere innere Verletzungen. Das
Tier zeigt häufig Schmerzen und versucht, die betroffene Körperpartie
zu schonen, oft auch zu belecken und zu beknabbern. Der
Wundbereich kann geschwollen und vermehrt warm sein. Hier kann u.U. eine
Kühlung der Wunde mit feuchtkalten Umschlägen Linderung schaffen.
Unterschätzen
Sie niemals eine geschlossene Wunde – es kann sich um eine verdeckte,
erhebliche Verletzung handeln!
b)
offene
Wunden:
Zunächst
sollten Sie untersuchen, ob, wo und wie stark das Tier blutet. Grundsätzlich
unterscheidet man hierbei zwischen arteriellen Blutungen und venösen
Blutungen. Bei arteriellen Blutungen tritt das hellrote Blut mit hohem
Blutdruck und pulsierend aus, während bei venösen Blutungen
dunkelrotes Blut gleichmäßig ausfließt. Je
nach Art und Lokalisation der Blutung sollte durch einen geeigneten
Verband versucht werden, die Blutung zum Stillstand zu bringen. Bei
nur mäßig blutenden Wunden genügt es oft, die Wunde für längere
Zeit unter sauberes, möglichst kaltes Wasser zu halten. Durch die Kälteeinwirkung
ziehen sich kleinste Blutgefäße zusammen, was die Blutung vermindert.
Anschließend wird ein Verband angelegt. Bei
arteriellen Blutungen sollte ein Druckverband angelegt werden. Ziel ist
es, soviel Druck auf die Blutgefäße oberhalb der Wunde (zum Herzen
hin) auszuüben, dass die Blutung zum Stillstand kommt. Auch
hier wird zunächst die Wunde so gut es geht gereinigt und dann mit
einem sterilen Tupfer oder einem sauberen Stoffstück abgedeckt. Danach
wird je nach Lokalisation der Verletzung zunächst mit Watte
abgepolstert. Anschließend versucht man mit einem geeigneten Gegenstand
(aufgerollte Mullbinde, Holzstück usw.) Druck auf die blutenden Gefäße
auszuüben. Dazu wird dieser Gegenstand fest auf die Wunde bzw. die
oberhalb davon befindlichen Gefäße aufgedrückt und mit einer
elastischen Binde fixiert. Nur
wenn sehr starke Blutungen vorliegen, die auch durch einen Druckverband
nicht gestillt werden können, sollte man die Blutgefäße kurz oberhalb
der Wunde abbinden (nur an den Gliedmaßen oder am Schwanz!). Hierzu
kann man z.B. eine Mullbinde, einen Gummischlauch oder auch einen Gürtel
verwenden. Dieser
Stau sollte nicht länger als maximal 30 Minuten liegen bleiben. In
jedem Fall sollte bei stark blutenden Verletzungen möglichst bald ein
Tierarzt hinzugezogen werden. Wunden,
bei denen der Bauch- oder Brustraum eröffnet wurde, sollten so schnell
wie möglich abgedichtet werden (evtl. durch einen Körperverband).
Wenn
möglich, sollten aus verschmutzten Wunden Schmutz und Haare entfernt
werden, indem man sie mit sauberem Wasser oder physiologischer Kochsalzlösung
ausspült. Anschließend können oberflächliche Wunden mit einem
geeigneten Desinfektionsmittel desinfiziert werden.
Auch
für offene Wunden gilt, dass Sie niemals unterschätzt werden dürfen!
Sie können sich infizieren. Der Blutverlust kann zu ernsthaften
Kreislaufproblemen bis hin zum Schock führen.
An
dieser Stelle soll beispielhaft die Erstversorgung einiger Verletzungen
beschrieben werden: Tief
sitzende Fremdkörper (z.B. sog. „Pfählungen“ bzw. Fremdkörper,
die in den Brustkorb
oder Bauchraum eingedrungen sind) dürfen nicht entfernt werden.
Sie sollten
im Gegenteil in der Wunde belassen und fixiert und das Tier schnellstmöglich
in
tierärztliche Behandlung gegeben werden.
Verletzungen
an den Gliedmaßen: Je
nach Art der Verletzung ist es sinnvoll, zunächst die Haare um die
betroffene Stelle
zu kürzen und die Wunde zu reinigen, um sich einen Eindruck über deren
Schwere
zu verschaffen. Zum
Schluss wird der Verband mit Klebepflaster fixiert. Achten
Sie darauf, dass der Verband nicht zu eng sitzt und nicht nass wird! Bei
Knochenbrüchen ist die Ruhigstellung der Gliedmaße vorrangig. Dabei
kann ebenfalls
ein gut gepolsterter Verband, der durch eine geeignete Schiene
stabilisiert wird,
angelegt werden. Grundsätzlich
gilt: die Bruchstelle sollte so wenig wie möglich bewegt werden! Besondere
Vorsicht ist bei Verdacht auf Verletzungen der Wirbelsäule geboten! Bei
Verletzungen im Bereich des Kopfes kann es hilfreich sein, den Kopf
leicht erhöht zu lagern. Blutende Bereiche können evtl. gekühlt
werden.
Grundsätzlich
gilt, dass jede Augenverletzung ein Notfall ist, der sofort tierärztlich
behandelt werden muss! Bei
Verätzungen des Auges sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz Handschuhe
tragen. Spülen Sie das Auge mit lauwarmem sauberem Wasser aus dem
Wasserhahn (oder mit Hilfe einer Plastikspritze) vom inneren zum äußeren
Augenwinkel. (Im Notfall
kann auch mit Tee oder Milch gespült werden.) Anschließend
verbinden Sie das Auge. Anschließend legt man eine Binde an, die vom betroffenen Auge diagonal hinter das gegenseitige Ohr und wieder zurück verläuft. Der
vorgefallene Augapfel sollte durch eine feuchtkalte Kompresse geschützt
werden. Bei
Verletzungen der Ohrmuschel können Sie versuchen, die Wunde zu reinigen
und anschließend einen Ohrenverband anzulegen. Dieser wird um den
gesamten Kopf gewickelt, so dass das Ohr dem Kopf dicht anliegt. Liegt
eine starke Blutung direkt aus dem Gehörgang vor, so lassen Sie das
Blut abfließen. In jedem Fall sollte sofort eine tierärztliche
Behandlung erfolgen. Woran
erkennt man, ob ein Tier sich im Schockzustand befindet? Eine
Vielzahl unterschiedlicher Symptome weisen auf das Vorhandensein eines
(häufig noch kompensierten) Schocks hin: -schneller,
zuerst pochender, im fortgeschrittenen Stadium dann schwacher Puls Sie
kommt v.a. bei größeren Hunderassen vor. Dabei tritt sie häufig kurze
Zeit nach der Fütterung auf, insbesondere, wenn der Hund nach dem
Fressen ausgiebig gespielt hat und herumgesprungen ist. Das
Tier zeigt u.a. folgende Symptome: -erfolgloser
Versuch zu erbrechen, wobei nur Speichel ausgewürgt wird Erste
Hilfe-Maßnahmen bei Hitzschlag: Der
Patient muss sofort in den Schatten gebracht, mit reichlich Frischluft
versorgt und langsam abgekühlt werden (nasse Tücher, Wassereimer,
Gartenschlauch). Dabei ist es sehr wichtig, stets bei den äußeren
Extremitäten (Pfoten und Beinen) zu beginnen und dann langsam in
Richtung Herz weiterzugehen. Niemals
darf man das gesamte Tier mit einem Eimer Wasser übergießen oder den
direkten Wasserstrahl auf den Körper des Tieres richten, da hierdurch
ein tödlicher Schock ausgelöst werden kann. Messen
Sie dabei alle 5 Minuten die Körpertemperatur des Tieres. Geben
Sie dem Tier anschließend Wasser zu trinken, das nach Möglichkeit
nicht zu kalt sein sollte und gönnen Sie im viel Ruhe, um sich langsam
zu erholen. In
schweren Fällen mit stark gestörtem Allgemeinbefinden des Tieres
sollten Sie wegen der bestehenden Schockgefahr baldmöglichst einen
Tierarzt aufsuchen. Dasselbe
gilt auch, wenn ein Reiz-Ödem des Kehlkopfs die Atmung des Tieres stark
erschwert. Solche Patienten müssen umgehend tierärztlich behandelt
werden. Beim Transport des Tieres ist auf ausreichende Frischluftzufuhr
zu achten. Fernen sollten Sie versuchen, Ihr Tier nach Möglichkeit zu
beruhigen, da Stress und Aufregung zu einem zusätzlichen Anstieg der
Atemfrequenz und einer Verschlechterung der bestehenden Atemnot führen! -bei
Atem-/Herzstillstand Reanimation durchführen Es
ist wichtig, die Patienten langsam aufzuwärmen, da sich ansonsten die Symptome
noch verschlimmern können. Es kann sogar zum Schock kommen! -innerhalb
einer Stunde Raum auf Zimmertemperatur bringen Erste
Hilfe-Maßnahmen bei lokalen Erfrierungen: Auch
hier gilt wieder, dass ein langsames und schonendes Erwärmen der
betroffenen Körperteile sehr wichtig ist, um zu verhindern, dass es zum
plötzlichen Absterben des unterkühlten Gewebes kommt! -die
betroffenen Körperstellen werden deshalb zunächst unter kaltem Wasser
massiert
Erste
Hilfe-Maßnahmen bei Verbrennungen: -Beseitigen
Sie zunächst die möglichen Ursachen einer Verbrennung. Verbrennung
1. Grades: -Kühlen
Sie die verbrannte Stelle sofort mit kaltem Wasser, feucht-kalten Umschlägen
oder Cold-Packs über einen Zeitraum von 15 bis 20 Minuten. Dabei
muß darauf geachtet werden, dass das Tier nicht unterkühlt wird! In
diesem Falle würde es zu zittern beginnen, die Schleimhäute wären bläulich
verfärbt. -Nur
bei Verbrennungen ersten Grades (d.h. mäßig starken
Verbrennungen ohne Brandblasenbildung)
darf vorsichtig eine kühlende Brandsalbe auf die Wunde aufgetragen
werden.
Verbrennung
2. Grades: -Kühlung
siehe Verbrennung 1. Grades Verbrennung
3. Grades: -Kühlung Auch
hier gilt wieder: KEINE Salben, Puder usw. auf die Brandwunde!!! -schnellstmöglicher
Besuch beim Tierarzt -eventuell
kann versucht werden, den aus totem Gewebe bestehenden Schorf vorsichtig
zu entfernen, sofern dies ohne Schmerzen für das Tier möglich ist! Somit
wird die Gefahr, dass schädliche Toxine vom Körper aufgenommen werden vermindert.
Man sollte das Tier jedoch auf gar keinen Fall zusätzlichem Stress aussetzen!!! Verbrennung
4. Grades: -Kühlung
siehe oben Erste
Hilfe-Maßnahmen bei Stromunfällen: IHR
SELBSTSCHUTZ STEHT AN ERSTER STELLE !
-Berühren
Sie keinesfalls ein Tier, solange es noch Kontakt mit der Stromquelle
hat oder sich auf feuchtem Untergrund befindet. Schalten
Sie zuerst den Strom ab (Sicherung, Stecker) oder versuchen Sie, das
Tier mit einem Stock oder einem anderen nicht-metallischen
Gegenstand aus dem Gefahrenbereich zu bringen. 1.
Um Unfälle im Straßenverkehr oder anderen gefährlichen
Situationen zu vermeiden, müssen Sie ihren Hund stets unter Kontrolle
haben. An verkehrsreichen Straßen sollte der Hund generell an der Leine
geführt werden. 2.
Tiere sollten an warmen Tagen niemals längere Zeit alleine im
Auto gelassen werden (Gefahr des Hitzschlags). 3.
Für Katzenbesitzer gilt: Vorsicht mit gekippten Fenstern! Katzen
können beim Versuch, nach draußen (oder drinnen) zu gelangen darin hängen
bleiben! 4.
Vorsicht mit Elektrokabeln, herunterziehbaren Gewichten und
verschluckbaren Gegenständen. Insbesondere junge Tiere neigen dazu,
alles Mögliche an- oder aufzufressen. 5.
Keine Knochen an Hunde verfüttern (Fremdkörpergefahr,
Darmverschluss oder schwere Verstopfungen möglich) 6.
Tiere generell möglichst zu Hause füttern und tränken. 7.
Nach dem Füttern Tiere ausruhen lassen! Kein wildes Herumtoben
oder –spielen (Gefahr der Magendrehung)! 8.
Alle für das Tier giftigen und schädlichen Substanzen (auch
Medikamente!) müssen außerhalb von dessen Reichweite aufbewahrt
werden! Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. |